Wenn Adventisten von Bekehrung reden (Rolf Wiesenhütter)

(Quelle: Rolf Wiesenhütter www.der-ruf.info)


Ein Aufsatz von Rolf Wiesenhütter, Lübeck

Die Adventisten sind heute als Freikirche anerkannt. Der Grund dafür scheint mir zu sein, dass sie Mitglied in der ACK sind. Seit einigen Jahren publiziert die STA in Deutschland eine Zeitschrift mit dem Namen „Adventisten heute“ dass jeder Adventist ungefragt, aber kostenlos monatlich in sein in seiner Ortsgemeinde befindliches Postfach gelegt bekommt. In diesem Heft ist regelmäßig viel Aufschlussreiches nachzulesen. Das Heft Februar 2016 enthält u.a. Informationen zum Thema Bekehrung. Bereits im Editorial ist der Satz zu lesen: „Gott bekehrt sich zu den Menschen.“ Wie bitte? Gott bekehrt sich? Welche Vorstellung hat man denn bei den STA von Bekehrung?

Was uns die Bibel über Bekehrung lehrt

Der Apostel Paulus spricht, indem er an Timotheus schreibt, von einer Zeit, die kommen würde, in der die Menschen zwar eine Form der Gottseligkeit hätten, jedoch durch ihren Wandel deren Kraft verleugnen würden (2. Tim. 3:5). ). In der Tat leben wir in einer solchen Zeit. Religionen und religiöse Gemeinschaften nehmen um uns herum zu, und dennoch weiß diese Welt praktisch nichts über die Bedeutung einer wahren Bekehrung. Was ist nun wahrhaftige Bekehrung? Es gibt heute eine Menge von Predigern, welche in ihrer Lehre unter der Bekehrung etwas anderes verstehen, als was die Bibel festgelegt hat. Die Bekehrung eines Menschen ist keine einfache Angelegenheit, noch ist sie etwas, das zufällig erlangt wird. Die Bibel gibt uns manche Beispiele dafür, was Bekehrung ist. In Joh. 3:3 heißt es, dass ein Mensch von neuem geboren werden muss. 2. Kor. 5:17 deklariert jeden Menschen, der in Christus ist, als eine neue Schöpfung. Eph. 2:1 spricht von denen, die auferweckt (oder lebendig gemacht) wurden, welche zuvor tot waren in den Vergehungen und Sünden. Kol. 1:13 bekräftigt, dass der wahre Christ aus der Macht der Finsternis errettet und in das Reich des Sohnes Seiner Liebe versetzt wurde.

Es ist wahr, dass man Erlösung durch den Glauben an Jesus Christus erlangt, aber dieser Glaube ist mehr als nur zu sagen: „Ich glaube.“ Wahrer Glaube an den Sohn wird gewisse Handlungen hervorrufen. Er wird einen dazu bringen, den Sünden der Vergangenheit abzusagen, alles aufzugeben, von dem man sich trennen muss und jegliche Bedingungen zu erfüllen, die Er verlangen mag, damit man den ersehnten Frieden in der Seele erlangen kann. Ein wahrer Glaube wird eine wahre Bekehrung erzeugen, eine Krisenerfahrung. Er wird einen an den Punkt bringen, wo man nur noch eine Sache im Sinn hat, und die ist, in seiner Seele Frieden mit Gott zu finden. Wer diesen Weg nicht geht, wird nie eine wahre Erfahrung in Bezug auf Bekehrung machen. Nach Gottes Wort setzt Bekehrung Sündenerkenntnis voraus, sowie die Bereitschaft des sich Bekehrenden, willentlich von der Sünde abzulassen, Gott um Vergebung zu bitten und das neue Leben in Christus anzunehmen. In Lk. 13:3 und 5 heißt es: “ … wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle umkommen.“ Ohne dieses eindeutige Werk der Buße im Herzen bleibt nur eine Möglichkeit, welche wir aus diesem Vers verstehen, nämlich umzukommen. In Joh. 6:44 heißt es: „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht.“ Hier wird uns deutlich gezeigt, dass wir gezogen werden müssen, um zu Jesus Christus kommen zu können. Wir können aus uns selber nicht eines Tages den Entschluss fassen: Ich will jetzt ein Christ werden. Wir müssen vom Vater gezogen werden. Dieses Ziehen, das durch den Heiligen Geist bewirkt wird, bezeichnen wir als Sündenüberführung. Wenn man es zulässt, dass die Sündenüberführung ihr Werk ausrichten kann, veranlasst diese den Menschen dazu, eine göttliche Betrübnis zu fühlen. „Denn die Betrübnis nach Gottes Sinn bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod.“ (2Kor 7:10). Die Betrübnis nach Gottes Sinn wird Buße bewirken. Eine echte Heilserfahrung kann nie ohne das Bezahlen eines Preises erlangt werden. Um ein wahrer Christ zu werden, muss man an den Punkt gelangen, wo man gewillt ist, alles aufzugeben und dem Herrn zu übergeben. Viele haben keine Reue, weil sie nie zu einer völligen Übergabe gelangt sind, als das Werk der Sündenüberführung begann.

Wenn Gott etwas sagt, gibt es keine Widerrede mehr. Dann haben wir als Geschöpfe unser Haupt zu beugen und zu gehorchen. „O Mensch, wer bist du, der du das Wort nimmst wider Gott? Wird etwa das Geformte zu dem Former sagen: Warum …?“ (Röm. 9,20). In Apostelgeschichte 17,30 sehen wir, dass „Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat und jetzt den Menschen gebietet, alle allenthalben Buße zu tun“. In ungefähr 80 Stellen des Alten und ungefähr 70 Stellen des Neuen Testaments wird über Bekehrung gesprochen.

Aber Gott zeigt uns in Seinem Worte auch deutlich, warum Er dem Menschen gebietet, sich zu bekehren.
„Er ist langmütig gegen euch, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen“ (2. Petr. 3,9). In Apostelgeschichte 17 gibt Er als Grund für Seinen Befehl an die Menschen, sich zu bekehren, an, dass „er einen Tag gesetzt hat, an welchem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit“. Einmal kommt der Tag, an dem jeder Mensch vor seinem Schöpfer über sein Leben Rechenschaft ablegen muss. Und Gott, der den Menschen kennt, wird dann als Richter sagen: „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Röm. 3,23). Darum will Gott die Bekehrung des Menschen haben, denn „dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland, Gott, welcher will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Tim 2,4).

Warum bekehrt sich Gott nicht?

Zunächst, weil Gott kein Mensch ist. Er ist nicht Bestandteil der biblischen Schöpfung, sondern der Schöpfer selbst. Entscheidend ist, dass Bekehrung dann vonnöten ist, wenn Sünde vorliegt. Da aber Gott sündlos ist gibt es keinen Anlass dass er sich bekehren müsste. Insofern verdreht hier der Autor die Fakten, denn nicht Gott könnte oder müsste sich zu den Menschen bekehren, sondern der Mensch muss sich zu Gott bekehren, damit er Vergebung, neues Leben und ewige Herrlichkeit erhalten kann.

 

Kann sich ein Mensch bekehren?

Ich habe in der „Adventisten heute“ weitergelesen und auf der Seite 13 die Überschrift gefunden: „Man kann sich nicht selbst bekehren, aber man kann sich dem Wirken Gottes aussetzen.“ In diesem Artikel wird wie folgt aus einem Buch zitiert. In dem Text heißt es unter anderem: „Du kannst dich zwar nicht selbst bekehren, dich aber sehr wohl in eine Atmosphäre begeben, in der du zu Gott umkehren kannst. Du kannst dich dorthin begeben, wo göttliche Angele-genheiten zur Sprache kommen. Als Schüler oder Student auf einer christlichen Schule könntest du die dortigen geistlichen Angebote bewusst wahrnehmen. Die Verantwortung für eine sinnvolle Kommunikation zwischen Gott und uns liegt bei ihm, nicht bei uns.“ Am Ende des Artikels werden Schritte zur Bekehrung aufgeführt, in denen es heißt, das Bedürfnis nach etwas Besserem, das bei Gott gesucht wird sei ebenso relevant wie eine Übergabe, allerdings nicht unserer Sünden, sondern unseres Ichs und unserer eigenen Bemühungen.

Kann man sich wirklich nicht selbst bekehren? Hier liegt ein grundsätzlich falsches Denken bei den STA vor, dass Bekehrung nicht ursächlich, sondern aktive Reaktion auf das Wirken Gottes bedeutet. In Römer 2 Vers 4 lesen wir: Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmütigkeit? Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet? Selbstverständlich geht der Impuls zur Bekehrung von Gott aus. Und wenn er (gemeint ist der Heilige Geist; Anm. von mir) kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist“ (Jesus in Johannes Kapitel 16, Vers 8) Aber das ist ja nicht die Bekehrung, sondern der Weg zur Bekehrung. Eine Bekehrung findet dann statt, wenn der Mensch Gottes Angebot willentlich annimmt und darauf schriftgemäß reagiert. Der Mensch kann sich also nicht nur bekehren, er muss sich sogar bekehren. Und die Bekehrung bedeutet, dass der betreffende Mensch seine sündige Natur anerkennt und aktiv um Vergebung bittet.

Die STA praktiziert die Taufwiedergeburtslehre.

Wir lesen in Joh. 3,5: Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Es sei denn dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“ Hier scheint mir das wesentliche Problem der STA in Bezug auf Bekehrung zu liegen. Man meint Jesus hätte an dieser Stelle zur Taufe aufgerufen. Da aber die Taufe u.a. ein Bekenntnis darüber beinhaltet, dass der Täufling durch Buße und Vergebung ein Kind Gottes geworden ist, kann die Taufe immer erst nach der Bekehrung und nicht als Ersatz der Bekehrung erfolgen. Im obengenannten Vers geht es folglich nicht um Taufe, sondern um Reinigung. Jesus sprach hier mit einem Schriftgelehrten, der im Tempel Dienst tat. Vor Eintritt ins Heiligtum standen die Wasserkrüge zur Reinigung. Wir sehen hier also das geistliche Prinzip. Erst kommt die Reinigung vom schmutz unserer Sünde, dann folgt die Begegnung mit Jesus, der Vergebung und neues Leben schenkt. Erst dann kommt der Gehorsamsschritt der Taufe, in der öffentlich durch Untertauchen im Wasser bezeugt wird, dass man das alte Leben, unsere sündige Natur in den Tod Jesu gegeben hat, und das Auftauchen aus dem Wasser symbolisiert, dass man durch den Tod Jesu zu neuem Leben in Christo durchgedrungen ist. Ich habe mit vielen Adventisten gesprochen und derartige Zeugnisse gehört, wie sie mir z.B. von einer älteren Adventistin berichtet wurde: „Ich ging eine Weile in die Adventgemeinde meines Ortes weil es mir dort ganz gut gefiel. Eines Tages sprach mich der Prediger an und erklärte mir, dass ich in zwei Wochen getauft würde. Ich wusste zu dem Zeitpunkt zwar nicht warum, aber wenn der Prediger meinte, sei das schon richtig. So wurde ich ein Kind Gottes.“

In der STA fehlt die Geistesleitung

Fakt ist: Die STA kennt die biblische Bekehrung nicht. Daher braucht man sich über fortwährende unbiblische Inhalte in diesem Blatt nicht zu wundern. Der Heilige Geist kann in Ihnen und durch sie nicht wirken, weil die Gottesbeziehung nicht stimmt. Ich war in 16 Adventgemeinden, habe dort gepredigt und Vorträge gehalten. Vielleicht eine Handvoll an der Basis fand ich, die wirklich wiedergeboren waren. In einer Bibelstunde, die ich leitete erklärten 50% der Teilnehmer, dass sie nicht an die Dreieinigkeit glauben. In einer „Sabbatschullektion“, als ich nach der Heilsgewissheit fragte, meldete sich niemand zu Wort. In der Führung erlebte ich, dass man auf keinerlei Argument ansprechbar war. Vielmehr bekam ich gar beleidigte Antworten, weil ich es wagte, dem Klerus Ratschläge zu erteilen. So kommt es, dass man innerhalb der STA nicht imstande ist Sünde als solche zu erkennen und angemessen vom Wort Gottes her damit umzugehen. Die Krönung war, dass mir mehrere Adventisten erklärten, sie könnten aus eigener Kraft sündlos leben, und ein Gemeindeleiter erklärte mir gar, man müsse die Schriften von Ellen Gould White nicht prüfen, da diese „inspiriert seien. Versuch einmal in einer Adventgemeinde, diese Dinge zu korrigieren. Man straft diejenigen ab, die die Wahrheit wollen und hofiert diejenigen, die in der Sünde leben. Das ist meine Wahrnehmung und Erfahrung von einer „Freikirche“ die ich aufgrund ihres Zustandes nicht empfehlen kann.

Lasset euch niemand verführen in keinerlei Weise; denn er kommt nicht, es sei denn, dass zuvor der Abfall komme und offenbart werde der Mensch der Sünde, das Kind des Verderbens, der da ist der Widersacher und sich überhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, also dass er sich setzt in den Tempel Gottes als ein Gott und gibt sich aus, er sei Gott. Gedenket ihr nicht daran, dass ich euch solches sagte, da ich noch bei euch war? 6Und was es noch aufhält, wisset ihr, dass er offenbart werde zu seiner Zeit. Denn es regt sich bereits das Geheimnis der Bosheit, nur dass, der es jetzt aufhält, muss hinweg getan werden; und alsdann wird der Boshafte offenbart werden, welchen der HERR umbringen wird mit dem Geist seines Mundes und durch die Erscheinung seiner Zukunft ihm ein Ende machen, ihm, dessen Zukunft geschieht nach der Wirkung des Satans mit allerlei lügenhaftigen Kräften und Zeichen und Wundern und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden, dafür dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, auf dass sie selig würden. Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, dass sie glauben der Lüge, auf dass gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit. (2. Thess. 2, 3-12)



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